Haus der Whitleys (New York)

Er legte Sarah vorsichtig auf dem bett ab und schlich sich dann in die Küche, um ihr ein Glas blut zu holen. Er selbst hatte keinen Durst mehr, schließlich hatte er erst vor dem kleinen Ausflug in den Park etwas getrunken. Er stellte das Glas nur auf dem Nachttisch ab und setzte sich auf einen Stuhl neben dem Bett. Die medizinischen geräte waren fortgeschafft worden, so sah das Zimmer wieder wohnlich aus.

Nach einiger Zeit öffnete sie die Augen und wandte kurz danach
ihren Kopf zu ihm und lächelte.
Sie streckte eine Hand nach Josef aus und gähnte hinter hervorgehaltender Hand.
"Na du!"

"Na mei Engel?" fragte er und lehnte sich für einen Kuss zu ihr hinüber. Am liebsten hätte er seine Lippen nie wieder von ihren gelöst, um den Geschmack nicht mehr zu verliren.
Jetzt jedoch nahm er das Glas und schob es ihr hin.
"Immer noch durstig?" fragte er sanft lächelnd und betrachtete sie glücklich.

Sie strich ihm über die Wange und lächelte.
Ehe sie nickte und das Glas nahm und
anfing zu trinken.Es schmeckte besser als der Orangensaft,
was nicht sehr schwer war,denn der Orangensaft hatte nach gar nichts geschmeckt.
Rasch hatte sie das Glas leer und setzte sich vollends auf.
"Hast du mein Tagebuch gesehen?"
Fragte sie ihn,da es ihr im Traum eingefallen war.
Dort hatte sie verzweifelt ihr Tagebuch gesucht.

Bei der frage überlief es ihn heiß und kalt. Sie wusste ja noch gar nicht, das Mick und Beth das Tagebuch gesehen und gelesen hatten.
"Ähm... ja, hab ich. Sarah ich habe... ich habe es gelesen." gestand er dann beschämt und ließ den kopf hängen. er zog es aus der Innentasche seines Mantels und reichte es ihr.
"ich musste einfach wissen was du dachtest... was dich dazu gebracht hat mich darum zu bitten dich zu verwandeln, verstehst du?"

Sie strich über den Einband des Buches.
Es machte ihr nichts aus das er es gelesen hatte,
sie störte etwas ganz anderes.
"Ihr....du dachtest ich würde nie mehr aufwachen,oder?"
Fragte sie und öffnete das Buch und schlug die letzte eingetragene Seite auf.

Für mich spielt es keine Rolle,was er ist. Ich liebe ihn.
Ich will mit ihm zusammen sein,obwohl er sagt,dass das unmöglich ist.
Ich weis,das unsere Liebe jedes Hindernis überwinden kann.
Ich will,das er mich in das verwandelt,was er ist.
Er sagt,es wäre gefährlich,aber das ist mir egal.
Ich habe keine Angst.
Es ist die einzige Möglichkeit für uns,für immer zusammen zu sein.
Ich bin bereit.

Er musste nicht über ihre Schulter mitlesen. Schließlich hatte er diese letzte Seite und die anderen in der letzten zeit oft genug gelesen. Die ersten fünfzig Jahre hatte er es sich nicht holen können, er hatte nicht einmal gewusst, das es existiert hatte. Aber als beth es ihm hier gegeben hatte, hatte er viel Zeit damit verbracht, es genau zu studieren.
"ich... verstehst du, ich hatte vor dir schon viele Menschen in vampire verwandelt. Zumindest mehr, als du denken würdest. Aber niemals aus Liebe. Das wollte ich mir für dich aufsparen. Als ich dich traf am Bahnhof damals... da war es für mich, alssei in meinem leben wieder ein Licht aufgegangen. Ich habe das Vampirdasein nie so sehr gehasst wie Mick das tut, aber nach vierhundert jahren findet man sich mit vielem ab. Aber als du dann kamst... ich hatte mir geschworen, niemandem das anzutun was man mir angetan hatte ohne mich zu fragen. Aber du hast nicht Ruhe gegeben. Du wolltest es so sehr... so sehr wolltest du sterben für mich..." er ließ den Kopf hängen.

Sie hörte ihm aufmerksam zu und seufzte
ehe sie sich streckte
um ihm über die Wange zu streicheln.
"Josef....ich wäre jetzt 76 Jahre alt.
Womöglich sogar schon tod..."
Sie sah ihn an und schüttelte den Kopf.
"Dich trifft keine Schuld.Es war ein Unfall ich wusste das
etwas schiefgehen könnte,du hast mich gewarnt.
Und ich wollte es trotzdem.Und meine Entscheidung war richtig.."
Sie küsste sanft seine Stirn und lächelte.
"Und jetzt lass den Kopf nicht hängen..."

"Aber wenn es funktioniert hätte, dann hätten wir die letzten 55 Jahre Zeit miteinander verbringen können. Dann hättest du nicht so viel verpasst." er seufzte und verstrubbelte seine Frisur nachdenklich noch mehr als sie ohnehin schon verstrubbelt war.
"Aber du hast recht, darüber zu grübeln bringt nichts. Ruh dich doch aus, und wenn du noch etwas brauchst oder möchtest dann sagst du mir einfach Bescheid." Aber er ging nicht weg, sondern blieb neben ihr sitzen.

Sie nickte und nahm seine Hand.
Sie wollte hier nicht rumliegen,da draußen gab es noch so viel zu entdecken.
Sarah hatte lange genug herumgelegen,war sie der Meinung.
Doch sie hatte nicht die Kraft aufzustehen,doch das wollte sie nicht zugeben.
Ihr ging es gut,sie war vielleicht ein wenig blass,aber sie lebte!

Er bemerkte ihre Versuche, wieder aufzustehen und drückte sie wieder zurück.
Mit einem Seufzen sagte er: "Muss ich dich wirklich ans bett ketten? Oder dich Pfählen oder so? Nachher überanstrengst du dich noch, das will ich nicht. Du bist gerade erst seit ein paar Stunden wieder auf den Beinen, du musst dich noch schonen." er wusste das er sich benahm wie eine übervorsichtige Glucke, aber bei ihr konnte er einfach nicht anders.

Sie seufzte und lies sich in die Kissen plumsen.
"Hmh...aber ich will nicht den ganzen Tag die Decke anstarren!"
Sie drehte den Kopf zu ihm und rieb sich die Augen.
Müde war sie schon irgendwie und erschöpft auch.

Langsam fühlte er sich wieder wie damals, als sie ihn tagtäglich mit der verwandlung genervt hatte. Sein kleiner Dickkopf, sie gab einfach keine Ruhe.
"Aber du hast doch noch so viel zeit alles nachzuholen. Wenn... wenn wir wissen, was mit dir ist, dann werde ich..." er wollte sich am liebsten die Zunge abbeißen für seine nächsten Worte.
"ich kann ja versuchen, die verwandlung zu vervollständigen." kam es gepresst zwischen seinen Zähnen hervor.

Sie setzte sich auf und sah ihn aufmerksam an.
"Ja?Ja....geht das?"
Fragte sie ihn und strich sich durchs Haar.
Sie hoffte inständig dass das ging.
Schließlich wollte sie nicht ihr restliches leben ans Bett
gefesselt sein.

Er seufzte tief und sah auf seine Hände.
"ich weiß nicht, ob das geht. Immerhin bist du schon zu einem teil Vampir. Und man sagt immer eine verwandlung kann nicht rückgängig gemacht werden. Was wohl auch der Grund ist, warum du sotzusagen stecken geblieben bist. Du konntest nicht ganz Vampir werden, aber zurück zum Menschen wurdest du auch nicht. Und bei allen, die ich vor oder nach dir verwandelt habe, hat es funktioniert. Vielleicht habe ich zu viel getrunken oder zu schnell. Den Biss falsch angesetzt, ich weiß es nicht." wieder ein Seufzen.
"Bei Mick ist es mir sogar gelungen ihn zu verwandeln obwohl er davor schon einmal Vampir war und das heilmittel den Vampirismus nur unterdrückt hat. Nur bei dir..." er schüttelte den Kopf, hob ihn dann wieder und strich ihr lächelnd über die Wange.

Sie lächelte leicht und strich ihm über die Wange. „Mick ist wirklich dein bester Freund, oder?“
Fragte sie und setzte sich auf und sah ihn bittend an. „Ich will ihn mal kennenlernen!
Ich will deine ganze Welt endlich kennen lernen!“
Sie hielt inne und ließ sich seine Worte durch den Kopf gehen.
„Und….und wenn du mich einfach nochmal beißt?“ Fragte sie und sah ihn aufmerksam an.

Er lächelte wehleidig.
"Vielleicht mein einziger." murmelte er und sah aus dem Fenster.
"Weißt du, ich war zu meinen Lebzeiten schon kein sonderlich netter mensch und nach meinem Tod kein sonderlich netter Vampir, von daher ist das kein Wunder." murmelte er und lehnte den Kopf gegen ihren, nur Zentimeter von ihrer Schlagader entfernt. Ob es wirklich etwas brachte, wenn er sie einfach so biss, austrank und das ganze Prozedere wiederholte?
Dann fiel ihm das gewicht ihrer Worte wie ein Stein in den Magen.
"Du meinst aber nicht hier und jetzt auf der Stelle, oder?" fragte er bestürzt nach und sah sie an.

Sie lehnte ihre Stirn gegen seine und sah ihm in die Augen.
"Also Ich finde ja das du ein ganz netter typ bist!"
Sie kicherte und küsste sanft seine Lippen ehe sie
ernst wurde und langsam den Kopf schüttelte.
"Nein...nicht sofort wenn du nicht willst..."
Wisperte sie und sah ihn an.
"Es geht mir ja gut...naja so halb ,mach es einfach
wann du denkst es ist richtig."

Er musste lachen.
"Du findest das vielleicht. Ich hab ja bisher auch noch nicht versucht dich..." er stockte und dachte das letzte Wort in seinem Kopf.
...umzubringen... er schluckte schwer und strich ihr über den Kopf.
"ich möchte nur nicht wieder dabei allein sein so wie beim letzten Mal. Lass uns damit warten, bis wir in LA bei Mick und den anderen sind. Es sei denn es ginge dir im Verlauf der nächsten Stunden so rapide schlechter, das ich keine andere Wahl hätte, als es gleich hier und jetzt zu versuchen..."

„Also im Moment bin ich nur genervt , das ich hier nicht rauskomme!“
Grummelte sie und strich über Josefs Hand.
„Können wir…können wir in ein paar Tagen aufbrechen?“
Fragte sie und sah ihn eisern an. Sie würde kein Nein dulden.

"Werde ich übers Knie gelegt, wenn ich einwende, das du dich ausruhen solst und es..." er sah ihren Blick und seufzte. den kannte er schon. So hatte sie ihn jedes mal angesehen, wenn er ihren Wunsch nach einer verwandlung abgeschmettert hatte.
Er stand auf. "Also schön... ich telefoniere mal herum und du kannst dann deine wichtigsten sachen zusammen nehmen und ich helfe dir beim Packen und so weiter."

Sie stand auf und lief ein
wenig durch ihr Zimmer.
"Ich weis nicht...was ich mitnehmen soll..."
Meinte sie planlos und öffnete ein paar Schubladen.

"Das musst du doch noch nicht jetzt entscheiden." beschwichtigte er sie und zog sein Blackberry aus der Tasche, um draußen eine Runde zu telefonieren. Als er fertig war, kam er wieder zurück.
"Wir können auch ein paar Sachen neu kaufen. Immerhin ist die Mode aus den 50ern nicht mehr wirklich in." meinte er mit einem Grinsen.

Sie verdrehte lachend die Augen,schloß die Schublade
und lehnte sich gegen den Schrank.
"Und was trägt die Frau von heute?"
Fragte sie und legte den Kopf schief.

Er schnaubte tief.
"Tja... das wirst du eine Frau fragen müssen mein Schatz." meinte er grinsend, ging zu ihr herüber und rieb seine nase an ihrem Hals, wobei ihm wieder ihr geruch in die nase stieg.
"Ich kenne mich mit der heutigen Damenmode nicht so gut aus. Vielleicht gehst du auch lieber mit Beth shoppen, ich würde wahrscheinlich nur Packeselchen spielen und euch alles bezahlen dürfen." er knabberte mit stumpfen Zähnen an ihrem Hals.
"Aber das würde ich so oder so."